Fragen an die KandidatInnen


Der Schutz einer möglichst intakten und attraktiven Natur und einer gesunden Umwelt gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen Zielen in Deutschland und in Baden-Württemberg – auch wenn andere Themen gerade im Fokus stehen. Naturschutz ist in Deutschland in erster Linie Ländersache. Da wir wissen möchten, wie die KandidatInnen der Parteien zu zentralen Forderungen und Themen stehen, haben wir ihnen einige Fragen gestellt. Nach Eingang der Antworten wollen wir auch eine Auswertung veröffentlichen.

Die Fragen

  • Setzen Sie sich dafür ein, dass die Naturschutzverwaltung personell gestärkt wird? Unseres Erachtens kann nur eine leistungsfähige Naturschutzverwaltung die ambitionierten Maßnahmen der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg umsetzen.

  • Setzen Sie sich für eine gesetzliche Unterschutzstellung von Streuobstwiesen ein? Streuobstwiesen sind - neben dem Wald - die artenreichsten Biotope und prägen unsere Kulturlandschaft, vor allem hier im Albvorland. Die Ausdehnung der Ortschaften und der Bau von Straßen und anderen Infrastruktureinrichtungen hat zum weitgehenden Verlust der früher vielerorts vorhandenen „Grüngürtel" geführt. Hinzu kommt die Vernachlässigung von Pflege und Nachpflanzung wegen fehlender Wirtschaftlichkeit des Streuobstbaus. Neben Förderprogrammen und Unterstützungsmaßnahmen bedarf es des gesetzlichen Schutzes, um die fortlaufende Dezimierung aufzuhalten und - im Falle genehmigter Eingriffe - einen angemessenen Ausgleich und Ersatz zu gewährleisten.

  • Setzen Sie sich dafür ein, dass das Land ein einheitliches und bürgerfreundliches Kataster für alle vorhandenen und neuen Ausgleichsflächen aus der Eingriffs-regelung nach §§ 13ff. BNatSchG und dem besonderen Artenschutz §44 und §45 BNatSchG aufbaut, aus dem auch die zur Umsetzung verantwortliche Stelle ersichtlich ist? Für jeden Eingriff in die Natur muss ein Ausgleich geschaffen werden. Landauf, landab sollte es abertausende Ausgleichsflächen geben. Doch viele sind in Vergessenheit geraten, sind schlecht gepflegt oder zerstört – obwohl dies unzulässig ist.

  • Setzen Sie sich dafür ein, dass ein Aktionsprogramm Landwirtschaft und biologische Vielfalt umgesetzt wird – am besten mit konkreten Zeitachsen versehen und Vorgaben im Falle der „Ziel-Nichterreichung“? Gerade in Agrarökosystemen schwindet dramatisch die biologische Vielfalt.

  • Setzen Sie sich dafür ein, dass ein Aktionsprogramm zur Förderung der biologischen Vielfalt in und mit Kommunen aufgelegt wird? Ohne die Städte und Gemeinden können die Naturschutzziele des Landes nicht erreicht werden. Darum sollte unserer Ansicht nach ein Förderprogramm aufgelegt werden, um Anreize für den kommunalen Naturschutz zu setzen.